Die Anbindung einer Region an das Bundesautobahnnetz ist Voraussetzung für ihre Wettbewerbsfähigkeit – und die Grundlage für die Ansiedlung von
Handel und Gewerbe als Dienstleistungs- und Produktionsstandort. Die A 39 verbindet die Metropolregion Hamburg mit der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg und ermöglicht
der Region eine bessere Entwicklung. Zugleich ist die A 39 notwendig, um die zu erwartenden Steigerungen des Straßengüterverkehrs im zusammenwachsenden Europa (Stichwort: feste
Fehmarnbeltquerung) bewältigen zu können.
Ein Gutachten des Schweizer Unternehmens ProgTrans hat Anfang 2014 die Auswirkungen und regionalpolitischen Potenziale des Bauvorhabens
untersucht. Grundaussage der Experten: Der Lückenschluss ist die Basis für einen Entwicklungsschub der bestehenden Wirtschaft und für die Ansiedlung neuer Unternehmen. Die Experten, die ein
Jahr lang Statistiken und Daten ausgewertet sowie Fachgespräche analysiert haben, gehen davon aus, dass vor allem die regionalen Zentren Lüneburg, Uelzen, Gifhorn, Wittingen und Wolfsburg
sowie die Gemeinden nahe der A 39 profitieren werden. Laut Gutachten wird sich der Lückenschluss für rund 80 Prozent der regionalen transportintensiven Unternehmen positiv
auswirken.
Nach der 2015 erstmalig von forsa im Auftrag der IHKLW durchgeführten Umfrage zum Lückenschluss der A 39, wurden die Bürgerinnen und Bürger im
Rahmen einer repräsentativen Umfrage im Juli 2021 erneut zur A 39 befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass in der Region eine strukturelle Mehrheit für die A 39 besteht. 71 Prozent der
Bevölkerung befürworten den Lückenschluss der A 39 zwischen Wolfsburg und Lüneburg. 80 Prozent der Befragten erwarten von und mit der der A 39 mehr Vorteile als Nachteile für die Region. 79
Prozent halten die Dauer von Plan- und Genehmigungsverfahren von Infrastrukturprojekten für zu lang.
Argumente pro A 39
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Die A 39 stellt in Verbindung mit der A 14 von Magdeburg nach Schwerin und der B 190n den Lückenschluss auf der europäischen Magistrale von
Süd-Osteuropa nach Skandinavien her.
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Mit der A 39 erhält der Hafen Hamburg als größter und bedeutendster Überseehafen Deutschlands eine adäquate Anbindung an sein Hinterland.
Mit Blick auf die Verkehrsentwicklung lässt sich ein Verkehrsinfarkt ohne die A 39 nicht verhindern.
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Die A 39 hat eine integrative Funktion für das gesamte norddeutsche Straßennetz. Sie entlastet insbesondere die hochfrequentierte und
staugefährdete A 7 sowie die unfallträchtige B 4 von Lüneburg über Uelzen nach Braunschweig.
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Nur die A 39 sorgt für eine verkehrliche Entlastung in der Region. Der Alternativvorschlag, eine Erweiterung von zweistreifigen Abschnitten
der B 4 auf wechselnd dreistreifige Abschnitte (2+1 Lösung genannt), erhöht zwar die Verkehrsqualität, bewirkt aber keine Kapazitätserweiterung. Somit kann die „2+1-Lösung“ auch nicht die
prognostizierte verkehrliche Mehrbelastung aufnehmen.
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Das Projekt A 39 / A 14 bringt für die Wirtschaftszentren im gesamten nordostniedersächsischen Raum wettbewerbsfähige Straßenanbindungen.
Bestehende Unternehmen profitieren damit von einer besseren Standortqualität. Aufgrund der aufgewerteten Anbindung der Region zwischen Hamburg im nördlichen und den Wirtschaftsräumen
Hannover, Braunschweig und Wolfsburg im südlichen Teil, wird außerdem mit zahlreichen neuen Gewerbeansiedlungen und damit mit neuen Arbeitsplätzen zu rechnen sein.
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Die Wirkung als wichtiger Standortfaktor für die regionale Wirtschaft wurde mit der ehemaligen A 250 (jetzt A 39) von Maschen nach Lüneburg
bereits belegt.
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Die A 39 wird positive Impulse für die Tourismusbranche in der Heide und der Flusslandschaft Elbe bringen. Eine geringe Anreisezeit aus den
Zentren in die touristisch attraktiven Räume der Region spricht für sich.
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Die trennende Wirkung der B 4 nimmt negativen Einfluss auf die Entwicklung und Gestaltung der anliegenden Orte. Durch die Entlastung ist es
möglich, städtebauliche Handlungspotenziale zu aktivieren.
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Die A 39 verbessert nachhaltig die Entwicklungschancen für die Binnenhäfen Lüneburg, Uelzen und Wittingen entlang
des Elbe-Seitenkanals, da die trimodale Anbindung der Hafenstandorte deutlich aufgewertet wird.
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Der Bau der A 39 verbessert wesentlich die Erreichbarkeit vieler Orte in der Region. Der Lückenschluss der A 39 erhöht damit deutlich
die Attraktivität der Region für Berufspendler. Insbesondere die ländlichen Gebiete würden an Attraktivität als Wohnorte mit hoher Lebensqualität, niedrigen Mieten und guter
überörtlicher Erreichbarkeit von Arbeitsorten/-plätzen gewinnen. So dürfte der Lückenschluss auch den Rückgang der Wohnbevölkerung dämpfen, den demographischen Wandel abmildern und
der Abwanderung von Fachkräften entgegenwirken.
Die Notwendigkeit der A 39...
...wurde durch die Aufnahme der A 39 in den Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 unterstrichen.
Der Nordland-Autobahnvereins e.V. fordert
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Planungsarbeiten für alle Autobahnabschnitte zügig und parallel durchführen
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Planfeststellungsverfahren mit rechtssicheren Planfeststellungsbeschlüssen für alle Planungsabschnitte abschließen
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Planungsarbeiten für das Tank- und Rastanlagenkonzept mit abschließendem rechtssicheren Planfeststellungsbeschluss zügig
durchführen
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Finanzierung sichern
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Bau der Abschnitte verzögerungsfrei beginnen und zügig fertig stellen